Es gibt wohl kaum eine bessere Art, die Einzigartigkeit und Vielfalt der Kulturen weltweit zu erleben, als durch ihre Volksfeste. Manche Traditionen haben etwas Magisches, andere sind pure Adrenalin-Events, und einige – nun ja, die muss man gesehen haben, um sie zu glauben! Dieser Artikel nimmt dich mit auf eine Reise zu den ungewöhnlichsten Volksfesten rund um den Globus, die alle ihre ganz eigenen, skurrilen Bräuche haben – vom wilden Käserennen in England bis zum feurigen Stierrennen in Spanien.

Ob als Zuschauer oder Teilnehmer, bei diesen Festen ist Nervenkitzel garantiert. Lass uns einen Blick auf die faszinierendsten und oft auch überraschenden Traditionen werfen!


1. Käserennen in England: Waghalsige Jagd auf Käse

In der englischen Region Gloucestershire geht es beim Cooper’s Hill Cheese-Rolling and Wake wortwörtlich rund: Ein Laib Gloucester-Käse wird vom Hügel hinuntergerollt, und die Teilnehmer hechten in halsbrecherischem Tempo hinterher. Dabei kann der Käse Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h erreichen! Das Ziel? Den Käse als Erster zu „fangen“ – obwohl man ihn natürlich nie wirklich einholt. Der schnellste „Jäger“ gewinnt den Wettbewerb. Dieses Fest verlangt nicht nur Mut, sondern auch eine gewisse Schmerzunempfindlichkeit, da der steile Hügel seine Spuren hinterlässt!

2. La Tomatina: Tomatenwirbel in Spanien

In Buñol, einer kleinen Stadt in Spanien, geht es jedes Jahr im August blutig – oder besser tomatig – zur Sache. La Tomatina, das weltbekannte Tomatenfest, zieht jährlich Zehntausende von Menschen an, die sich mit überreifen Tomaten bewerfen. Ursprünglich entstand diese Tradition eher zufällig, doch mittlerweile ist sie ein international gefeiertes Spektakel. Nach der Tomatenschlacht wird die Stadt gründlich gereinigt, und die Straßen erstrahlen in einer rötlichen Sauce, während die Teilnehmer von Kopf bis Fuß tomatenrot sind.

3. Das Stierrennen in Pamplona: Nerven aus Stahl gefragt

Jeden Juli ist die spanische Stadt Pamplona Schauplatz des berühmten Sanfermines-Festivals mit dem spektakulären Stierrennen, das „Encierro“ genannt wird. Mutige Läufer stellen sich hier einer Herde kampfbereiter Stiere auf einer 800 Meter langen Strecke. Diese Festlichkeit, die bis ins Mittelalter zurückreicht, ist zwar umstritten, jedoch fest in der spanischen Tradition verwurzelt und zieht viele Touristen an, die entweder selbst laufen oder das Spektakel sicher von den Tribünen aus beobachten möchten.

4. Orangenschlacht in Ivrea, Italien: Zitrus-Alarm!

Im italienischen Ivrea wird jedes Jahr ein wilder „Krieg“ mit Orangen ausgetragen. Diese Tradition symbolisiert den historischen Widerstand der Stadtbewohner gegen einen tyrannischen Herrscher. Heute wirft man sich in Form von zwei gegnerischen Gruppen mit Orangen, und die Straßen sind danach in ein leuchtendes Orange getaucht. Die Schlacht ist zwar friedlich, aber nicht ungefährlich – Schutzhelme sind Pflicht, und die Flugbahnen der Orangen werden mit beeindruckender Präzision geübt!

5. Bärentanz in Rumänien: Ursprünglicher geht’s kaum

In der Region Moldau in Rumänien findet jedes Jahr zwischen Weihnachten und Silvester der sogenannte Bärentanz statt. Hier verkleiden sich die Einheimischen in echte Bärenfelle und tanzen durch die Straßen, um böse Geister zu vertreiben und Glück für das neue Jahr zu bringen. Diese Tradition geht auf alte heidnische Rituale zurück und gehört bis heute zu den faszinierendsten Bräuchen Europas. Die Felle stammen dabei oft von Familien, die diese seit Generationen aufbewahren – und die Tänze sind beeindruckend kraftvoll.

6. Cholita-Wrestling in Bolivien: Power und Stolz der Cholitas

Cholitas, die traditionell gekleideten Frauen Boliviens, stehen beim Cholita-Wrestling in La Paz im Mittelpunkt. In den 2000er Jahren entwickelte sich der Ringkampf als eine Art Befreiung und Empowerment für indigene Frauen. Mit Bowler-Hut und bunten Röcken treten die Cholitas in einem Showkampf gegeneinander an. Die Wurzeln des Wrestlings liegen zwar in Amerika, doch hier in den bolivianischen Bergen hat es eine einzigartige Transformation erfahren und ist ein Symbol für weiblichen Stolz und Stärke geworden.

7. Wife Carrying World Championship in Finnland: Verrückter Lauf im hohen Norden

In Sonkajärvi, Finnland, findet jedes Jahr die Wife Carrying World Championship statt, bei der Paare einen Hindernisparcours zurücklegen – der Clou: Die Männer tragen ihre Frauen auf dem Rücken, oft kopfüber. Die Gewinner erhalten das Gewicht der Frau in Bier als Preis. Was als Scherz begann, ist mittlerweile ein Highlight, das weltweit Aufmerksamkeit erregt. Jährlich reisen Teilnehmer und Zuschauer aus aller Welt an, um dieses sportliche Spektakel zu erleben – und um eine kleine Beziehungserprobung zu absolvieren.

Fazit: Vielfalt und Verrücktheit als Ausdruck der Kultur

Diese kuriose Auswahl an Festen zeigt, wie bunt und kreativ Volksfeste weltweit sein können. Sie sind ein Ausdruck kultureller Vielfalt und bieten unvergessliche Erlebnisse für alle Beteiligten. Manche sind mit historischen Wurzeln verbunden, andere eher durch Zufall entstanden, aber alle haben eines gemeinsam: Sie bringen Menschen zusammen und machen einfach Spaß. Wer genug vom typischen Stadtfest hat und die Welt durch ungewöhnliche Traditionen entdecken möchte, findet hier sicher ein paar Inspirationen für die nächste Reise!


FAQ zu kuriosen Volksfesten weltweit

Was sind die kuriosesten Volksfeste? Kuriose Volksfeste finden sich weltweit, einige der bekanntesten sind das Käserennen in England, das Stierrennen in Spanien, die Orangenschlacht in Italien und das Wife Carrying in Finnland.

Sind diese Feste für Touristen zugänglich? Ja, die meisten dieser Feste sind öffentlich zugänglich, und viele Touristen reisen speziell für solche Events an. Es ist jedoch ratsam, sich über Eintrittskarten, Sicherheitsvorschriften und Schutzmaßnahmen im Vorfeld zu informieren.

Welches Volksfest ist am gefährlichsten? Das Stierrennen in Pamplona ist sicherlich eines der gefährlichsten Feste. Es gab im Laufe der Jahre immer wieder Verletzte, weshalb ein hohes Maß an Vorsicht geboten ist.

Wie kann man an diesen Volksfesten teilnehmen? Viele der Feste sind öffentlich und man kann direkt teilnehmen. Für einige Events, wie die Wife Carrying Championship in Finnland, ist allerdings eine vorherige Anmeldung nötig.

Warum sind Volksfeste wichtig für die Kultur? Volksfeste sind oft tief in den kulturellen Wurzeln eines Landes verankert und spiegeln regionale Traditionen und Bräuche wider. Sie schaffen Gemeinschaft, erinnern an historische Ereignisse und bieten Raum für Zusammenkunft und Freude.

Von Jessica

Hi, ich bin – Redakteurin, Glitzersammlerin, Achterbahn-Fan und kulturverliebte Geschichtenjägerin. Schon als Kind habe ich es geliebt, über Jahrmärkte zu schlendern, Zuckerwatte in der einen und ein Los mit Nieten in der anderen Hand. Heute schreibe ich für Volksfestwelt über alles, was das Leben bunter, lauter und irgendwie magischer macht. Mein erster Karneval war nicht in Köln, sondern 2011 beim Karneval der Kulturen in Berlin – zwei Wochen, nachdem ich in die Stadt gezogen war. Ich war überwältigt. Von der Vielfalt, der Lebensfreude, den Farben, den Geschichten. Seitdem ist meine Leidenschaft für Volksfeste, Bräuche und die kleinen, charmanten Eigenheiten regionaler Kultur nur noch gewachsen. Ob ich nun in Rottweil die Fasnet-Masken bestaune, in Mainz Konfetti sammle oder in Südfrankreich bei einem Winzerfest tanze – ich bin gerne mittendrin. Und ich nehme dich mit. In meinen Artikeln erzähle ich dir von Traditionen mit Herz, kuriosen Bräuchen, warmen Begegnungen und manchmal auch von Dingen, die ich kritisch hinterfrage. Immer ehrlich, immer mit Neugier – und nie ohne ein bisschen Staunen. Was mich ausmacht? Ich liebe es, Menschen zu begegnen, die ihre Heimat, ihre Kultur und ihre Feste feiern – egal ob mit Kuhglocke oder Currywurst. Ich frage nach, schaue hinter die Kulissen und schreibe so, dass du Lust bekommst, selbst loszuziehen. Mein Lieblingsplatz auf dem Volksfest? Zwischen Lichterketten, Riesenrad und einer alten Drehorgel. Mein Motto: Kultur beginnt da, wo Menschen gemeinsam feiern.