Die Adventszeit wäre ohne die Weihnachtsmärkte nur halb so besinnlich – und das in vielen Teilen der Welt! Festlich geschmückte Buden, der Duft von gebrannten Mandeln und Glühwein, handgefertigte Deko und Geschenkideen prägen die besondere Atmosphäre, die Menschen in die richtige Weihnachtsstimmung bringt. Doch wie begann das alles? In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine kleine Zeitreise durch die Geschichte der Weihnachtsmärkte – von den bescheidenen Ursprüngen bis zu den heutigen Großereignissen, die Millionen Besucher anziehen.


Die Anfänge: Wie alles begann

Die ersten „Weihnachtsmärkte“ tauchten schon im späten Mittelalter auf, als Händler in der kalten Jahreszeit die Bevölkerung mit Lebensmitteln und nützlichen Waren versorgten. So entstand zum Beispiel im Jahr 1434 der Dresdner Striezelmarkt, der bis heute als einer der ältesten Weihnachtsmärkte in Deutschland gilt. Damals diente er als ein eintägiger Fleischmarkt, auf dem sich die Menschen für das bevorstehende Weihnachtsfest eindecken konnten. Über die Jahre hinweg entwickelte sich der Markt weiter und wurde mit Gebäck und anderen festlichen Waren bereichert.

Vom Fleischmarkt zum Festmarkt

Auch wenn Weihnachten heute in der westlichen Welt als christliches Fest zelebriert wird, geht der Gedanke, die kalte Jahreszeit mit Festlichkeiten aufzuhellen, weit zurück. Märkte waren die perfekte Gelegenheit, um in der dunklen Jahreszeit zusammenzukommen, das letzte Vieh oder Getreide zu verkaufen und sich gegenseitig Freude zu bereiten. So wandelten sich die Märkte von bloßen Handelsplätzen zu geselligen Treffpunkten mit Musik, Tanz und Unterhaltung.

Die Entwicklung im deutschsprachigen Raum

Weihnachtsmärkte fanden bald in verschiedenen Städten Anklang: Wien eröffnete um 1296 den ersten Dezembermarkt, aus dem später der berühmte Wiener Christkindlmarkt entstand. Nürnberg folgte im Jahr 1628 und machte sich bald einen Namen für handgefertigte Christbaumdekoration und sein berüchtigtes „Nürnberger Christkind“. Bis heute gilt der Nürnberger Christkindlesmarkt als einer der bekanntesten und schönsten Märkte weltweit.

Ein weiteres Highlight im süddeutschen Raum ist der Augsburger Christkindlesmarkt, der seit dem 15. Jahrhundert seine Tore öffnet. Er ist berühmt für das „Engelesspiel“, bei dem Schauspieler in prächtigen Kostümen als Engel an der Rathausfassade erscheinen – ein Erlebnis für Groß und Klein!


Der Weihnachtsmarkt als gesellschaftliches Ereignis

Während des 19. Jahrhunderts gerieten Weihnachtsmärkte kurzzeitig in Vergessenheit. Die Städte entwickelten sich stark, und andere Bedürfnisse rückten in den Vordergrund. Doch das Fest der Liebe blieb wichtig, und so erlebten die Weihnachtsmärkte nach dem Zweiten Weltkrieg eine regelrechte Renaissance. Der wirtschaftliche Aufschwung der 1950er und 60er Jahre führte dazu, dass Menschen mehr Geld und Freizeit hatten, um sich den kleinen Freuden des Lebens hinzugeben – und was könnte schöner sein, als in der Adventszeit mit Familie und Freunden über einen Weihnachtsmarkt zu schlendern?

Heute sind Weihnachtsmärkte ein kulturelles Highlight, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Städte wie Berlin mit über 80 Märkten oder Wien mit dem „Weihnachtszauber“ vor dem Rathaus verwandeln sich im Advent in wahre Winterwunderwelten.


Kuriose Traditionen und bemerkenswerte Märkte

Dresdner Striezelmarkt

Wie bereits erwähnt, gilt dieser Markt als ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands. Er verdankt seinen Namen dem „Striezel“, einem Hefekuchen, der heute als „Dresdner Christstollen“ weltbekannt ist. Die Besucher des Striezelmarkts können nicht nur traditionellen Stollen probieren, sondern auch erleben, wie der größte Stollen der Welt jedes Jahr aufwendig gebacken und präsentiert wird.

Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Esslingen

Eine besondere Reise in die Vergangenheit bietet der Weihnachtsmarkt in Esslingen, der jedes Jahr aufs Neue mit mittelalterlichem Flair begeistert. Händler in historischen Kostümen bieten handgemachte Waren an, und Gaukler und Musiker sorgen für authentische Unterhaltung. Für alle, die in eine andere Zeit eintauchen möchten, ist dies ein echtes Erlebnis!

Nürnberger Christkindlesmarkt

Der Nürnberger Markt ist für die Auswahl an typisch fränkischen Leckereien wie „Lebkuchen“ und „Bratwurst“ bekannt. Ein besonderes Highlight ist die Eröffnungszeremonie, bei der das „Christkind“ die Gäste begrüßt und der Markt offiziell eröffnet wird.


Weihnachtsmärkte in anderen Ländern: Vielfalt und besondere Bräuche

Auch wenn Weihnachtsmärkte ihre Wurzeln in Deutschland und Österreich haben, gibt es heute in vielen Ländern vergleichbare Märkte. In Straßburg, Frankreich, lockt der „Christkindelsmärik“ Besucher mit einer einzigartigen Mischung aus deutscher und französischer Weihnachtstradition an. Der Budapester Weihnachtsmarkt beeindruckt durch handgefertigte Geschenke und ungarische Spezialitäten wie „Langos“ und „Kürtőskalács“ (Baumstriezel).

In England ist der „Winter Wonderland“ in London ein Muss für alle, die eine Prise britischen Weihnachtsspirit erleben wollen. Mit Fahrgeschäften, internationalen Ständen und Shows lockt dieser Weihnachtsmarkt alljährlich Hunderttausende Besucher an.


Fazit

Weihnachtsmärkte haben eine lange Geschichte und sind weit mehr als nur Gelegenheiten, Glühwein zu trinken und Geschenke zu kaufen. Sie sind ein Ort des Zusammenkommens, des gemeinsamen Erlebens und Feierns, der in der Hektik des Alltags daran erinnert, was Weihnachten wirklich bedeutet: Zeit miteinander zu verbringen und die kleinen Freuden zu schätzen. Mit ihrer Vielfalt und ihren Besonderheiten sind Weihnachtsmärkte ein echtes kulturelles Erbe, das es zu bewahren gilt.


FAQ – Die wichtigsten Fragen zum Thema Weihnachtsmarkt

1. Woher stammt die Tradition des Weihnachtsmarkts?
Die Tradition der Weihnachtsmärkte begann im 15. Jahrhundert in Deutschland und Österreich. Ursprünglich waren sie einfache Märkte, auf denen die Menschen sich mit Nahrungsmitteln und Waren für die kalte Jahreszeit eindecken konnten.

2. Welcher ist der älteste Weihnachtsmarkt der Welt?
Der Dresdner Striezelmarkt, erstmals 1434 erwähnt, gilt als der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands und wahrscheinlich der Welt.

3. Welcher Weihnachtsmarkt ist der berühmteste?
Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den bekanntesten und größten Weihnachtsmärkten weltweit und zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher an.

4. Wann ist die beste Zeit, einen Weihnachtsmarkt zu besuchen?
Die meisten Weihnachtsmärkte beginnen Ende November und enden am 24. Dezember. Die beste Zeit für einen Besuch ist in der Woche, um den großen Andrang am Wochenende zu vermeiden.

5. Was sind typische Speisen und Getränke auf einem Weihnachtsmarkt?
Glühwein, gebrannte Mandeln, Lebkuchen und Bratwurst sind Klassiker. Einige Märkte bieten regionale Spezialitäten wie Dresdner Stollen, Nürnberger Bratwurst oder Krapfen an.

Von Admin

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